Grenzerfahrungen

Vom 28. Juli bis zum 04. August fand dieses Jahr unser Sem­i­nar “Gren­z­er­fahrun­gen” statt, wo eine Gruppe von Jugendlichen eine Woche lang ent­lang der ehe­ma­li­gen DDR-Gren­ze Fahrrad gefahren ist, und sich mit dem The­ma “30 Jahre Mauer­fall” beschäftigt hat.

Zu „Gren­z­er­fahrun­gen“ trafen sich Jugendliche und junge Men­schen aus Berlin, Bran­den­burg, Bay­ern und der Ukraine für eine Woche Ende Juli, Anfang August unweit der Wart­burgstadt Eise­nach. Mit und auf dem Rad wurde unter der Leitung von Tom Bialowons anlässlich von „30 Jahre Mauer­fall“ die frühere deutsch-deutsche Gren­zre­gion zwis­chen Hes­sen und Thürin­gen erkundet.

Grenz-Erfahrun­gen und ‑Erleb­nisse gab es zahlre­iche. Die wech­selvolle deutsche Geschichte aus früher­er und heutiger Zeit kon­nte dabei haut­nah und unmit­tel­bar „anfass­bar“ erlebt wer­den. Sei es beim Besichti­gen der Reste der früheren DDR-Grenzbe­fes­ti­gung, bei ein­er sehr anschaulichen und zugle­ich berühren­den Führung im Grenz­mu­se­um Philipp­sthal, beim Besuch der „auto­mo­bile welt eise­nach“, bei der Besich­ti­gung der Wart­burg, beim Befahren des Rennsteigs (der eben­falls mal Gren­ze zwis­chen deutschen Kle­in­staat­en war) und im Hainich, lange Zeit Gren­zge­bi­et mehrerer deutsch­er Kle­in­staat­en, bis 1993 in großen Teilen mil­itärisch als Trup­penübungsplatz genutzt und heute Nationalpark.

Und natür­lich waren auch viele zahlre­iche kleine und große Orte, wie beispiel­sweise Eise­nach und Mühlhausen sehenswert. Eben­so die großen weißen Halden des in der Region ansäs­si­gen Kalibergbaus.

Span­nend war bei der Rad­tour nicht zulet­zt die Frage: „Welch­er Ort war den nun Ost, welch­er West?“ Das war zumeist schwierig auf den ersten Blick zu entschei­den, zeigte aber ein­drück­lich, wie viel sich in den let­zten 30 Jahren verän­dert hat. 

Gren­zen kon­nten die Teilnehmer*innen aber auch „per­sön­lich-kör­per­lich“ erfahren. Die zum Teil anspruchsvollen Anstiege im Thüringer Wald, im Hes­sis­chen Berg­land, in den Hörsel­ber­gen und um Hainich sowie die zurück gelegten Kilo­me­ter bei den Touren waren für alle eine Her­aus­forderung und ließen die eigene Leis­tungs­gren­ze spüren. Umso erfreuter war jede*r, wenn er*sie (auch) diese über­winden konnte.

Ins­ge­samt war es eine span­nende und erleb­nis­re­iche Woche, die in viel­er­lei Hin­sicht mit und durch per­sön­liche Erfahrun­gen geprägt war. Im näch­sten Jahr wird es so eine Ver­anstal­tung erneut geben, dann zu einem anderen The­ma und an einem anderen Ort. 

Tom Bialowons