Bereits zum vierten Mal nahm ich das Angebot der Solijugend und von Krasnodar Sputnik an und verbrachte 14 Tage mit 13 Teilnehmer_innen in Russland. Wiederholungstäter werden ja im Normalfall streng bestraft. Auf mich trifft diese Aussage nicht zu. Ich bin Wiederholungstäter, aber von Strafe kann keine Rede sein. Im Gegenteil – unsere Reise war grandios und erneut ein voller Erfolg. Wir besuchten die Stadt Krasnodar und hielten uns 10 Tage im größten Kinder- und Jugend-Ferienlager „Orljonok“ auf.
Die aufschluss- und lehrreichen Exkursionen in Museen und Ausstellungen, die ergreifenden Begegnungen mit russischen behinderten Kindern und Jugendlichen, die mitreißende Führung im Katastrophenschutzzentrum, die atemberaubende Natur am Schwarzen Meer und in den kaukasischen Bergen, die faszinierende Vegetation der blühenden Magnolien, Oleander- und Schlafbäume, die begeisternden Aktivitäten vom Motorbootfahren, Klettern, bis zum Baden im offenen Meer, der fesselnde Besuch der Bibliothek des Lagers, die coolen Treffen mit russischen Jugendlichen, die packenden sportlichen Auseinandersetzungen im Volleyball, die phänomenalen Konzerte und Tanzvorführungen auf den Bühnen des Lagers, das alles muss man nennen, um auch nur annähernd unsere Erlebnisse zu beschreiben.
Nein, es fehlt etwas. Unbedingt erwähnt werden muss die unglaublich gewinnende und nette Art unserer Gastgeber. Überall, wo wir auftauchten, waren wir gerngesehene Gäste. Auf Schritt und Tritt begleitet von Handys, Fotoapparaten und Kameras machte man uns deutlich, dass man sich für uns interessiert, wissen will, wer wir sind und was wir denken. In zahlreichen Treffen gab man uns zu verstehen, dass man es klasse findet, dass wir uns auf den Weg gemacht haben ins ferne Russland und so den Jugendlichen beider Seiten zeigen, wie wichtig es ist, miteinander ins Gespräch zu kommen. Soll das heißen, es gab gar nichts zu kritteln, zu murren, zu mosern, zu motzen, zu mäkeln, zu maulen? Natürlich, wenn man will, findet man immer ein Haar in der Suppe.
Die Hitze !- irrsinnig und oft bis zur Unerträglichkeit,
- manche für uns unverständliche Vorschrift und deren Umsetzung,
- manch sturer Zeitgenosse, der nur schwer von der Falschheit seines Handelns zu überzeugen war,
- das viele Essen ,
- viele, viele Kilometer, die wir zu Fuß zurücklegten,
- gefühlt tausend Stufen, die wir täglich auf- und abstiegen,
- die Fahrweise der russischen Taxis und Busse.…
Diese „Makel“ aber zählen nicht. Am letzten Abend vor der Abreise danach gefragt, nannten die Teilnehmer_innen nichts davon. Sie kehrten begeistert, voller neuer Eindrücke und Emotionen zurück und werden sicher noch lange brauchen, um die Erlebnisse zu verarbeiten. Danke- Solijugend, dass ihr mir die Gelegenheit gegeben habt. Wir haben es nicht bereut, sie angenommen zu haben. PS: Die Liste für Russland 2017 füllt sich gerade mit Namen neuer Teilnehmer_innen, die sich auf die Reise machen wollen.