Sport und Menschenrechte

Auf ihrem XXIV. Bun­desju­gend­kongress hat die Soli­ju­gend nicht nur eine neue Bun­desju­gendleitung gewählt. In ver­schiede­nen Work­shops haben sich die Delegierten auch mit unter­schiedlich­sten The­men auseinan­derge­set­zt. Ein­er hat­te den the­ma­tis­chen Schw­er­punkt „Sport und Men­schen­rechte“. Aus diesem Work­shop her­aus ist ein Ini­tia­ti­vantrag for­muliert wor­den, den der Bun­desju­gend­kongress mit großer Mehrheit angenom­men hat. Der Antrag soll nun auch auf der Bun­deskon­ferenz des RKB im Herb­st ein­gere­icht wer­den – hier der Wortlaut:

Antrag an die Bun­deskon­ferenz des RKB zur The­matik Sport und Menschenrechte

Wir Mit­glieder der Soli­ju­gend sind über­wiegend Sportler*innen im RKB. Wir üben unter­schiedliche Sportarten aus und ste­hen in der Tra­di­tion der Sportver­bände mit beson­deren Auf­gaben im Deutschen Olymp­is­chen Sport­bund (VmbA im DOSB). Ange­siedelt im Span­nungs­feld zwis­chen Bre­it­en- und Leis­tungss­port sind sportliche Aktiv­itäten für uns mehr als Wet­tkampf und Gewin­nen; Sport ist Mit­tel, um Sol­i­dar­ität und Ver­ständi­gung zwis­chen den unter­schiedlich­sten Men­schen und Kul­turen herzustellen.

Vor diesem Hin­ter­grund haben sich die Delegierten auf dem Bun­desju­gend­kongress im Mai 2022 mit dem The­ma Sportausübung im RKB auseinan­derge­set­zt und Fol­gen­des festgestellt:

a) Sport in unserem Ver­band ist für jede*n da.

b) Sportler*innen sind mehr als ihre Ergeb­nis­punk­tzahl. Bei uns ste­hen der Men­sch und seine per­sön­liche Ent­fal­tung im Mittelpunkt.

c) Leis­tung soll das Resul­tat von Spaß und nicht von Druck sein.

d) Wir stellen uns gegen per­son­ale Gewalt in jed­er Form.

Unser Ide­al ist die olymp­is­che Idee und deshalb sprechen wir uns gegen die jet­zige Form der kom­merzial­isierten Olymp­is­chen Spiele aus, die die Ver­mark­tung von Indi­viduen vor die Ein­hal­tung von Men­schen­recht­en stellt. Wir möcht­en aus diesem Grund nicht, dass unser Dachver­band RKB Bestre­bun­gen unter­stützt, bei uns behei­matete Sportarten wie Hal­len­rad oder Rol­lkun­st­lauf olymp­isch wer­den zu lassen.

Wir fordern die Bun­deskon­ferenz des RKB im Sep­tem­ber 2022 auf, zu fol­gen­den The­men Beschlüsse zu erzielen:

1) Wie kann der RKB Hand­lungskonzepte für die Weit­er­en­twick­lung unser­er Ver­band­skul­tur entwick­eln, um die Rah­menbe­din­gun­gen für a) bis d) zu schaffen;

2) Eine Neude­f­i­n­i­tion sein­er Mit­glied­schaft im DOSB zu erre­ichen und die Runde der VmbA dafür zu nutzen, um für die Punk­te a) bis d) öffentlich einzutreten;

3) Der RKB set­zt sich gemein­sam mit den anderen Ver­bän­den der VmbAs dafür ein, dass das deutsche Sport­förder­sys­tem erneuert und mod­ernisiert wird, mit dem Ziel, dass weit­er­hin Leis­tungss­port möglich ist, aber ein größer­er Fokus auf den Bre­it­en­sport gerichtet wird.

Wir bieten dem RKB unsere Unter­stützung bei den notwendi­gen Prozessen und Arbeit­en an. Wir glauben, dass wir gemein­sam diese Schritte gehen müssen, um auch zukün­ftig den Sport in unserem Ver­band und unseren Unter­gliederun­gen in einem Charak­ter zu leben, der uns entspricht – _solidarisch!

Die Sol­i­dar­ität­sju­gend Deutsch­lands wird sich zeit­nah eben­falls mit dem The­ma Sport, Kom­merzial­isierung und der Rolle junger Men­schen inten­siv auseinan­der­set­zen und eine fundierte Posi­tion in den (jugend-)politischen und gesellschaftlichen Diskurs einbringen.

(Foto: Work­er, OpenClipArt/CreativeCommons)