Pfingsttreffen 2023

„Ich hab’ die Karten!“, ruft Dirk (Bun­desju­gendleitung) – und schon ist er von Groß und Klein umzin­gelt, die ihm die Hände ent­ge­gen­streck­en. Wie viel vom Rest sein­er Rede bei den Teil­nehmenden des Pfin­gst­tr­e­f­fens angekom­men ist, bleibt unklar. Das Wichtig­ste aber offen­sichtlich schon: Alle kön­nen mit ihrer Karte dreimal Som­mer­rodel­bahn fahren, Tre­ff­punkt zur Rück­fahrt ist 14 Uhr am Parkplatz.

Der Abstech­er zur „Erleb­nishöhe Wald-Michel­bach“ ist nur ein­er von vie­len Pro­gramm­punk­ten der diesjähri­gen, tra­di­tionellen Ver­anstal­tung der Soli­ju­gend. Eine Ver­anstal­tung, die sich auch und vor allem an die Jün­geren samt Fam­i­lie richtet. Während Kids und Teens ein ums andere Mal ins Tal bret­tern oder Schaukeln und Klet­terg­erüste des nahen Aben­teuer­spielplatzes erobern, behal­ten Eltern und Betreuer*innen das Treiben im Blick, vertreiben sich mit Spie­len wie „Die Siedler von Catan“ die Zeit und küm­mern sich um den Kalo­ri­en­nach­schub. „Füt­terung der Raubtiere“, lautet ein Kom­men­tar, als sich die Kinder über die Pommes hermachen.

Die Soli­ju­gend hängt in den Seilen

Zurück in der Jugend­her­berge Walldürn ste­ht unter anderem Basteln mit Maja auf dem Pro­gramm, der langjähri­gen Lan­desju­gendlei­t­erin von Baden. Hochkonzen­tri­ert und völ­lig ver­tieft in ihre Arbeit sitzen Teil­nehmende ver­schieden­sten Alters an den Tis­chen. Es wird gemalt, gepin­selt und geknotet, was das Zeug hält. Die Stim­mung ist med­i­ta­tiv, die Ergeb­nisse kreativ.

Kreative Bastelzeit

Das Kon­trast­pro­gramm dazu find­et draußen statt: In ein­er Sitz­gruppe aus­ge­lassene Stim­mung beim Wer­wolf-Spiel, auf dem Klet­terg­erüst ein Gewusel, das nur auf den ersten Blick chao­tisch wirkt, in Wahrheit aber eine innere Ord­nung hat – wie ein Ameisen­haufen. Gle­ich neben dem Klet­terg­erüst trainiert eine Gruppe ver­schiedene Turn­fig­uren auf der Wiese. Die akro­batis­chen Ver­renkun­gen der kleinen, einge­spiel­ten Truppe sind dur­chaus büh­nen­reif, inklu­sive Ver­beu­gung am Schluss – Applaus! Spätestens beim Vol­ley­ball­spie­len durch­mis­chen sich aber die Orts- und Alters­grup­pen. Dass der Ball deswe­gen nie richtig lange in der Luft bleibt, ist Nebensache.

Nach­dem die ersten Run­den des Tis­chten­nis­turniers gespielt und das Aben­dessen ver­drückt ist, ist Köpfchen gefragt: Eingeteilt in drei Alters­grup­pen ver­suchen alle, die mitunter knif­fli­gen Fra­gen des Pfin­gstquiz zu lösen: Ketchup haben alle heute Mit­tag zu ihren Pommes gegessen – aber wie schreibt man das eigentlich? Und woher, bitte schön, soll man wis­sen, in welche Rich­tung ein von der Seite abge­bilde­ter Bus fährt? Selb­st mit dem kleinen Tipp, dass sich auf der gezeigten Seite keine Türen befind­en, kom­men auch – oder ger­ade – die Älteren nicht ohne Weit­eres auf die Lösung.

Knif­flige Fra­gen beim Quiz

Auch danach ist der lange Sam­stag noch immer nicht zu Ende – Dis­co-Time! Bunte Lichter blinken, aus den Box­en dröh­nt, was die tanzwütige Soli­ju­gend sich wün­scht. Mit­ten­drin zwis­chen qual­menden Tanz­sohlen und mit beein­druck­end stois­ch­er Ruhe: DJ Jochen.

Am Son­ntag heißt es früh auf­ste­hen. Auch heute ste­hen viele Punk­te auf dem Pro­gramm – nur Faulen­zen nicht. Nach einem Aus­flug zum Erleb­nis­bad im nahen Bad Mer­geth­eim wird am Nach­mit­tag erneut das Gelände der Jugend­her­berge in Beschlag genom­men, bevor sich am Lager­feuer wieder alle zusam­men­find­en: Genau wie Pommes schmeck­en Stock­brote zusam­men eben am besten. Irgend­wann ist es dann dunkel genug für die Nacht­wan­derung. Durch einen fin­steren Wald zu laufen, ist eigentlich immer ein Erleb­nis: Die Sinne sind geschärft und schnell wird hin­ter dem kle­in­sten Knack­en das größte Unge­heuer ver­mutet. Wenn dann noch Betreuer*innen den ein oder anderen Stock ins Gebüsch am Weges­rand wer­fen, ist Gänse­haut bei Groß und Klein garantiert.

Stock­brot (Servier­vorschlag)

Das let­zte High­light vor der Abreise am Mon­ta­gnach­mit­tag ist der Abstech­er zur Eber­städter Tropf­stein­höh­le, ein­er der spek­takulärsten für Besuch­er erschlosse­nen Höhlen Deutsch­lands, die erst Anfang der Siebziger­jahre ent­deckt wurde. Nicht wenige der jün­geren Teil­nehmer sind heute zum ersten Mal unter Tage. Neue Erfahrun­gen machen, neue Freund*innen find­en, etwas ler­nen, sich ein­brin­gen und aus­to­ben: Das alles ermöglichen wir allen Großen und Kleinen ab sechs Jahren auch näch­stes Jahr wieder auf unserem Pfingsttreffen.