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Mit tiefer Trauer verabschieden wir uns von Willi Kupfer, einem leidenschaftlichen Verfechter für die Interessen der Jugend, der gelebten Demokratie und der Werte der Solidarität. Willi prägte durch sein unermüdliches Engagement, seine unbestechliche Ehrlichkeit und seine offene Art sowohl die Solijugend als auch den RKB Solidarität.
Willi Kupfer wurde am 31. Januar 1943 in Thüringen geboren, floh 1962 aus der DDR in die Bundesrepublik und setzte sich dort mit aller Kraft für die deutsche und internationale Jugendarbeit ein. Von 1985 bis 2003 war er Mitglied der Bundesjugendleitung und damit ein treibender Faktor in der Solijugend. Sein Einsatz als stellvertretender Bundesjugendleiter brachte unter anderem das Austauschprogramm mit Russland auf den Weg und ermöglichte unzähligen Jugendlichen unvergessliche internationale Begegnungen. Unvergessen ist sein Einsatz 1991 in Moskau während des Putsches gegen Gorbatschow, als er in einer unübersichtlichen Krisensituation die Sicherheit seiner Gruppe mit außerordentlicher Umsicht und Courage sicherstellte.
Auch im RKB Solidarität übernahm Willi Verantwortung, von der Bezirks- über die bayerische Landes- bis hin zur Bundesebene: Von 2012 bis 2018 leitete er die Bundesschiedskommission und diente dem Bundesvorstand mit seinem umfangreichen Wissen über Satzungsfragen und die Verbandsgeschichte. Diese Geschichte lag ihm besonders am Herzen; seine akribischen Dokumentationen und sein Wissen bewahren das Erbe des Verbandes bis heute.
Für viele Mitglieder und viele Freunde aus aller Welt ist Willi vor allem als „Macher“ des „Willi-Gartens“ bekannt, dem beliebten abendlichen Treffpunkt auf den Internationalen Jugendbegegnungen, wo abseits des regulären Programms grenzüberschreitende Freundschaften geschlossen, gepflegt und vertieft werden. Dieses Jugendlager feierte 2024 sein 60. Jubiläum, Willi war bis 2022 mit Herz und Seele dabei.
Zudem engagierte er sich von 2006 bis zu seinem Tod als Vorsitzender des Betreibervereins der Jugendbildungsstätte in Offenbach, die auch die Bundesgeschäftsstelle beherbergt – ein Projekt jenseits des Rampenlichts, das für die alltägliche Arbeit des Verbandes nichtsdestotrotz von größter Bedeutung ist.
Mit seiner Leidenschaft und einer oft humorvollen, manchmal „granteligen“, aber stets hilfsbereiten und liebenswürdigen Art hatte Willi sich in Bayern schnell heimisch gefühlt und wurde von allen für seine Offenheit und seine ehrliche Unterstützung geschätzt. Am 5. Oktober 2024 ist er gestorben.
Willi hinterlässt seine Frau Roswitha, seine Tochter Birgit, seinen Schwiegersohn Frank sowie seine Enkel Charlotte und Moritz, die seine Begeisterung für die Gemeinschaft teilen. Willi Kupfer wird uns als Mensch fehlen, doch sein Engagement und seine Vision werden lebendig und uns allen ein Vorbild bleiben.
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Obituary for Willi Kupfer (1943 — 2024)
It is with deep sadness that we bid farewell to Willi Kupfer, a passionate advocate for the interests of young people, practised democracy and the values of solidarity. Willi’s tireless commitment, his incorruptible honesty and his open manner characterised both the Solijugend and the RKB Solidarität.
Willi also took on responsibility in the RKB Solidarität, from the district to the Bavarian state to the federal level: from 2012 to 2018, he chaired the Federal Arbitration Commission and served on the Federal Executive Board with his extensive knowledge of statutory issues and the association’s history. This history was particularly close to his heart; his meticulous documentation and knowledge preserve the association’s legacy to this day.
For many members and many friends from all over the world, Willi is best known as the ‘maker’ of the ‘Willi Garten’, the popular evening meeting place at the International Youth Camp, where cross-border friendships are made, cultivated and deepened outside of the regular programme. This youth camp celebrated its 60th anniversary in 2024, and Willi was involved with heart and soul until 2022.
From 2006 until his death, he was also involved as chairman of the association that runs the youth education centre in Offenbach, which also houses the national office — a project that is out of the limelight but nonetheless extremely important for the day-to-day work of the association.
With his passion and often humorous, sometimes ‘grumpy’, but always helpful and amiable manner, Willi quickly felt at home in Bavaria and was appreciated by everyone for his openness and honest support. He passed away on 5 October 2024.
Willi is survived by his wife Roswitha, his daughter Birgit, his son-in-law Frank and his grandchildren Charlotte and Moritz, who share his enthusiasm for the community. We will miss Willi Kupfer as a person, but his commitment and vision will live on and remain a role model for us all.