Nachruf auf Willi Kupfer (1943 – 2024)

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Mit tiefer Trauer ver­ab­schieden wir uns von Willi Kupfer, einem lei­den­schaftlichen Ver­fechter für die Inter­essen der Jugend, der gelebten Demokratie und der Werte der Sol­i­dar­ität. Willi prägte durch sein uner­müdlich­es Engage­ment, seine unbestech­liche Ehrlichkeit und seine offene Art sowohl die Soli­ju­gend als auch den RKB Solidarität.

Willi Kupfer wurde am 31. Jan­u­ar 1943 in Thürin­gen geboren, floh 1962 aus der DDR in die Bun­desre­pub­lik und set­zte sich dort mit aller Kraft für die deutsche und inter­na­tionale Jugen­dar­beit ein. Von 1985 bis 2003 war er Mit­glied der Bun­desju­gendleitung und damit ein treiben­der Fak­tor in der Soli­ju­gend. Sein Ein­satz als stel­lvertre­tender Bun­desju­gendleit­er brachte unter anderem das Aus­tausch­pro­gramm mit Rus­s­land auf den Weg und ermöglichte unzäh­li­gen Jugendlichen unvergessliche inter­na­tionale Begeg­nun­gen. Unvergessen ist sein Ein­satz 1991 in Moskau während des Putsches gegen Gor­batschow, als er in ein­er unüber­sichtlichen Krisen­si­t­u­a­tion die Sicher­heit sein­er Gruppe mit außeror­dentlich­er Umsicht und Courage sicherstellte.

Auch im RKB Sol­i­dar­ität über­nahm Willi Ver­ant­wor­tung, von der Bezirks- über die bay­erische Lan­des- bis hin zur Bun­de­sebene: Von 2012 bis 2018 leit­ete er die Bun­dess­chied­skom­mis­sion und diente dem Bun­desvor­stand mit seinem umfan­gre­ichen Wis­sen über Satzungs­fra­gen und die Ver­bands­geschichte. Diese Geschichte lag ihm beson­ders am Herzen; seine akribis­chen Doku­men­ta­tio­nen und sein Wis­sen bewahren das Erbe des Ver­ban­des bis heute.

Für viele Mit­glieder und viele Fre­unde aus aller Welt ist Willi vor allem als „Mach­er“ des „Willi-Gartens“ bekan­nt, dem beliebten abendlichen Tre­ff­punkt auf den Inter­na­tionalen Jugend­begeg­nun­gen, wo abseits des reg­ulären Pro­gramms gren­züber­schre­i­t­ende Fre­und­schaften geschlossen, gepflegt und ver­tieft wer­den. Dieses Jugend­lager feierte 2024 sein 60. Jubiläum, Willi war bis 2022 mit Herz und Seele dabei.

Zudem engagierte er sich von 2006 bis zu seinem Tod als Vor­sitzen­der des Betreibervere­ins der Jugend­bil­dungsstätte in Offen­bach, die auch die Bun­des­geschäftsstelle beherbergt – ein Pro­jekt jen­seits des Ram­p­en­lichts, das für die alltägliche Arbeit des Ver­ban­des nichts­destotrotz von größter Bedeu­tung ist. 

Mit sein­er Lei­den­schaft und ein­er oft humor­vollen, manch­mal „granteligen“, aber stets hil­fs­bere­it­en und liebenswürdi­gen Art hat­te Willi sich in Bay­ern schnell heimisch gefühlt und wurde von allen für seine Offen­heit und seine ehrliche Unter­stützung geschätzt. Am 5. Okto­ber 2024 ist er gestorben.

Willi hin­ter­lässt seine Frau Roswitha, seine Tochter Bir­git, seinen Schwiegersohn Frank sowie seine Enkel Char­lotte und Moritz, die seine Begeis­terung für die Gemein­schaft teilen. Willi Kupfer wird uns als Men­sch fehlen, doch sein Engage­ment und seine Vision wer­den lebendig und uns allen ein Vor­bild bleiben.

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Obit­u­ary for Willi Kupfer (1943 — 2024)

It is with deep sad­ness that we bid farewell to Willi Kupfer, a pas­sion­ate advo­cate for the inter­ests of young peo­ple, prac­tised democ­ra­cy and the val­ues of sol­i­dar­i­ty. Willi’s tire­less com­mit­ment, his incor­rupt­ible hon­esty and his open man­ner char­ac­terised both the Soli­ju­gend and the RKB Solidarität.

Willi Kupfer was born on 31 Jan­u­ary 1943 in Thuringia, fled from the GDR to the Fed­er­al Repub­lic of Ger­many in 1962 and did every­thing in his pow­er to pro­mote Ger­man and inter­na­tion­al youth work. From 1985 to 2003, he was a mem­ber of the fed­er­al youth lead­er­ship and thus a dri­ving fac­tor in the Soli­ju­gend. His com­mit­ment as deputy fed­er­al youth leader ini­ti­at­ed the exchange pro­gramme with Rus­sia, among oth­er things, and enabled count­less young peo­ple to have unfor­get­table inter­na­tion­al encoun­ters. His com­mit­ment in Moscow in 1991 dur­ing the coup against Gor­bachev, when he ensured the safe­ty of his group with extra­or­di­nary pru­dence and courage in a con­fus­ing cri­sis sit­u­a­tion, is unforgettable.

Willi also took on respon­si­bil­i­ty in the RKB Sol­i­dar­ität, from the dis­trict to the Bavar­i­an state to the fed­er­al lev­el: from 2012 to 2018, he chaired the Fed­er­al Arbi­tra­tion Com­mis­sion and served on the Fed­er­al Exec­u­tive Board with his exten­sive knowl­edge of statu­to­ry issues and the association’s his­to­ry. This his­to­ry was par­tic­u­lar­ly close to his heart; his metic­u­lous doc­u­men­ta­tion and knowl­edge pre­serve the association’s lega­cy to this day.

For many mem­bers and many friends from all over the world, Willi is best known as the ‘mak­er’ of the ‘Willi Garten’, the pop­u­lar evening meet­ing place at the Inter­na­tion­al Youth Camp, where cross-bor­der friend­ships are made, cul­ti­vat­ed and deep­ened out­side of the reg­u­lar pro­gramme. This youth camp cel­e­brat­ed its 60th anniver­sary in 2024, and Willi was involved with heart and soul until 2022.

From 2006 until his death, he was also involved as chair­man of the asso­ci­a­tion that runs the youth edu­ca­tion cen­tre in Offen­bach, which also hous­es the nation­al office — a project that is out of the lime­light but nonethe­less extreme­ly impor­tant for the day-to-day work of the association.

With his pas­sion and often humor­ous, some­times ‘grumpy’, but always help­ful and ami­able man­ner, Willi quick­ly felt at home in Bavaria and was appre­ci­at­ed by every­one for his open­ness and hon­est sup­port. He passed away on 5 Octo­ber 2024.

Willi is sur­vived by his wife Roswitha, his daugh­ter Bir­git, his son-in-law Frank and his grand­chil­dren Char­lotte and Moritz, who share his enthu­si­asm for the com­mu­ni­ty. We will miss Willi Kupfer as a per­son, but his com­mit­ment and vision will live on and remain a role mod­el for us all.