
Am 25. Februar diskutierten wir mit Vertreter*innen der „Klimalisten“ aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, die 2021 erstmals bei den Landtagswahlen kandidieren.
Das gut zweistündige Seminar unter dem Motto „Das Klima, die Landtagswahlen und Fridays for Future“ drehte sich nicht nur um die Frage, was „die Politiker“, sondern auch darum, was wir als Konsumenten ändern können – und müssen.
Zum Einstieg sollten alle Teilnehmenden einen Gegenstand aus ihrer Wohnung suchen, den sie mit dem Thema verbinden. Fast alle kamen mit Lebensmitteln zurück vor die Kamera – schließlich hat unsere Ernährung (Fleischkonsum, Lebensmittelverschwendung) einen erheblichen Einfluss auf das Klima.
Check 1: Wie klimaneutral bist du?
Im Anschluss testeten wir mithilfe des CO2-Rechners des Goethe-Instituts, wie groß unser persönlicher ökologischer Fußabdruck ist – mit überraschend besorgniserregenden Ergebnissen.
Nach diesem Blick auf persönliche Konsumgewohnheiten, weiteten wir die Perspektive auf die politischen Zusammenhänge: Wo liegen die Grenzen des „politischen Konsumenten“ – das heißt, was muss auf politischer Ebene entschieden und gesteuert werden?

Zum Einstieg in die Diskussion wurde den Teilnehmenden ein paar Turnschuhe gezeigt. Die Frage dazu lautete, was diese Schuhe mit dem Klima zu tun haben könnten. Entgegen der Vermutung ging es ausnahmsweise nicht um Ressourcenverbrauch – denn es handelte sich um die Turnschuhe, die Joschka Fischer 1985 während seiner Vereidigung zum hessischen Umweltminister getragen hatte. Damals ein Skandal, stehen die weißen Treter nach dem „Marsch durch die Institutionen“ heute übrigens als Exponat im Offenbacher Ledermuseum.
Der Hintergrund: Spätestens als die Grünen unter Kanzler Schröder Regierungsverantwortung übernahmen, mussten Kompromisse geschlossen werden und so manche Forderung blieb dabei auf der Strecke. Wird es den Klimalisten genauso ergehen? Und vor allem: Nehmen sie den Grünen nicht die Stimmen weg? Diese und viele weitere Fragen diskutierten wir im Anschluss.
Check 2: Meine Stimme für die Klimaliste?
Zum Abschluss sollten die Teilnehmenden zunächst mithilfe des Wahl-O-Mats testen, mit welchen Parteien, die zu den Landtagswahlen antreten, sie am meisten übereinstimmen. Im Anschluss gab es eine Testwahl mit der Vorgabe, genau für die Partei zu stimmen, mit der laut Wahl-O-Mat die größte Übereinstimmung besteht – zwar haben die Klimalisten diese Wahl nicht gewonnen, eines ihrer wesentlichen Ziele konnten ihre Vertreter*innen während des Seminars dennoch verdeutlichen: Es geht vor allem darum, durch eine Kandidatur einer weiteren „Umweltpartei“ den Diskurs zu verschieben – und die Klimakrise so stärker ins Bewusstsein der Wähler zu bringen.
Mehr Infos zu den Klimalisten:
Klimaliste Baden-Württemberg