Fachkräfteaustausch Russland 2021

„Poli­tik ist Poli­tik und Men­schen sind Men­schen“, sagt Natalia, Mut­ter ein­er durch­schnit­tlichen Krasnodar­er Fam­i­lie. Sie ist mit ihrer Fam­i­lie während der Pan­demie raus­ge­zo­gen, um am Rande der am Schwarzen Meer gele­ge­nen Stadt ein ruhigeres Leben mit Hüh­n­ern, Hund und Ziegen zu führen. Die Fam­i­lie, deren Sohn Den­nis bere­its 2019 bei unserem jährlichen Jugend­lager mit 250 Teil­nehmenden aus 10 Län­dern dabei war, empf­ing unsere achtköp­fige deutsche Del­e­ga­tion sehr her­zlich mit selb­st­gemacht­en rus­sis­chen Köstlichkeiten.

Während der knapp elftägi­gen Begeg­nung mit Fachkräften der Jugen­dar­beit in Krasnodar kam vom 22. Sep­tem­ber bis 2. Okto­ber auch der zwis­chen­men­schliche Aus­tausch nicht zu kurz: Wir trafen Men­schen, die sich seit Jahrzehn­ten in Kun­st, Kul­tur und Poli­tik für Kinder und Jugendliche ein­set­zen. Die Fachkräft­edel­e­ga­tion der Soli­ju­gend bestand dabei aus haup­tamtlichen und ehre­namtlichen Mitarbeiter*innen.

Ger­ade in der jet­zi­gen Sit­u­a­tion ist es für unseren Ver­band wichtig, die Beziehun­gen zu unseren inter­na­tionalen Part­nern beson­ders zu pfle­gen. Heike Ado­mat, ehre­namtlich für die Soli­ju­gend aktiv, hält seit Jahrzehn­ten den Kon­takt zu unserem rus­sis­chen Part­ner. Diese langjährige Zusam­me­nar­beit zahlt sich aus: Unser rus­sis­ch­er Grup­pen­leit­er Vladimir organ­isierte ein umfänglich­es Pro­gramm, das den inten­siv­en Kon­takt zu und Aus­tausch mit Fachkräften aus unter­schiedlichen Organ­i­sa­tio­nen, Ein­rich­tun­gen und Insti­tu­tio­nen ermöglichte. Die Span­nweite der Besuche reichte dabei von Jugend­grup­pen, bei denen Tra­di­tions­be­wahrung in Form von Pup­pen­basteln oder adygeis­chen Tänzen im Vorder­grund ste­ht, über das Gespräch mit einem jun­gen ortho­dox­en Pfar­rer zu aktuellen gesellschaftlichen Entwick­lun­gen bis hin zu formellen Ter­mi­nen in unter­schiedlichen Zen­tren (Ver­wal­tung, Kul­tur) oder dem Ferien­lager „Orljonok“ im Hin­blick auf zukün­ftige Projektansätze.

Vor allem der Besuch in einem Zen­trum für die Arbeit mit behin­derten Kindern und Jugendlichen hin­ter­ließ einen beson­ders bleiben­den Ein­druck. Unter der Anleitung der Mitarbeiter*innen und Ehre­namtlichen, die zum Teil bere­its seit 1992 dort tätig sind, durften wir selb­st beim Bemalen von Steinen und Töpfern sowie beim Kör­be­flecht­en kreativ wer­den und mit den jun­gen Leuten vor Ort ins Gespräch kom­men. Unent­deck­te Tal­ente wer­den hier gefördert, Men­schen mit Behin­derung bis ins Studi­um begleit­et und große Fähigkeit­en in der Malerei entwick­elt. Weltweit gehen die Betreuer mit ihren Schüt­zlin­gen auf Reisen, um ihre Werke in großen Ausstel­lun­gen zu präsen­tieren und Spenden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die physisch oder psy­chisch eingeschränkt sind, zu sammeln.

Der Fachkräfteaus­tausch hat ein­mal mehr gezeigt, wie wichtig der direk­te Kon­takt zu Men­schen aus anderen Län­dern ist, um Beziehun­gen aufzubauen und langjährige Part­ner­schaften zu hal­ten – für Fre­und­schaft, für Offen­heit und Empathie, gegen Vorurteile.

Mehr Fotos gibt es hier.

Hier ein Bericht über den Besuch beim Ver­wal­tungsamt (auf Russisch).

Hier ein Clip über den Besuch im “Orljonok”, der zweit­größten Ferien­an­lage für Kinder und Jugendliche in Rus­s­land (auf Russisch).

Hier weit­ere Fotos vom Besuch im “Orljonok”.

Hier ein Bericht über den Besuch des Invali­den­zen­trums (auf Russisch).

 

Die Begeg­nung wurde von der Stiftung Deutsch-Rus­sis­ch­er Jugen­daus­tausch gefördert.