
Die Solidaritätsjugend ist, gerade auch in der Relation zu ihrer Verbandsgröße, derjenige Jugendverband in Deutschland mit den intensivsten internationalen Jugendkontakten in Europa, zu Russland und Nordafrika. Wir organisieren seit vielen Jahren internationale Jugend- und Fachkräftebegegnungen im außerschulischen Bereich und leisten zudem — weitgehend ehrenamtlich — Unterstützung beim Aufbau von gegenseitigem Jugendaustausch mit und von Jugendstrukturen in Nordafrika. Seit dem Jahr 2012 tun wir dies auch im Westbalkan.
Zur Unterstützung dieser Prozesse werden im Rahmen des Kinder- und Jugendplanes (KJP) als bundespolitischem Förderinstrument neue jugendpolitische Herangehensweisen ab 2017 mit Hilfe konkreter Projektförderungen entwickelt und verstetigt. Aus diesem Innovationsfond des Bundesjugendministeriums für Projekte in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Handlungsfeld Internationale Jugendarbeit realisieren wir das neue trilaterale Projekt “Trialog 4.0 – Europäische Jugend im Austausch: Freiwillig & Grenzenlos!”.
Projektträger ist dabei der Bundesverband der Solidaritätsjugend Deutschlands, Projektpartner der Landesverband Solijugend Bayern, in Slowenien die NGO Zavod Horus, im Kosovo der Verein Youth for United Europe.
Projektidee und Rahmen
Das Projekt entsteht als Initiative – aufbauend auf den Ergebnissen und Erfahrungen des Vorgängerprojektes – innerhalb des daraus entstandenen trilateralen Netzwerkes der Jugendarbeit in Bayern, Slowenien und dem Kosovo. Die konkrete Projektidee wurde im Rahmen einer gemeinsamen Zukunftswerkstatt beim abschließenden Austausch der Partner_innen in Pristina im Frühjahr 2016 erarbeitet. Den Initiator_innen geht es darum, Erfahrungen und Selbstverständnis von Jugendarbeit in allen drei Ländern jeweils für die anderen Länder und für Aktive aus der Jugendarbeit erfahrbar zu machen und hierfür nachhaltige Strukturen aufzubauen.
Dazu sollen neben dem schon etablierten Jugendaustausch konkret Hospitationsmöglichkeiten und Praktika für Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Kosovo und aus Slowenien in der bayerischen Jugendarbeit angeboten werden. Auf diese Weise werden praktische und politische Erfahrungen gesammelt, was Jugendarbeit aus der Zivilgesellschaft heraus bewirkt. In jedem der drei Länder sollen vor Ort Informationszentren für die Entwicklung der Freiwilligenangebote, der Anwerbung von Teilnehmenden und der Information über Jugendarbeit in den anderen Ländern entstehen. In Bayern wird hier zudem auf Seiten der Jugendarbeit der Bayerische Jugendring zusätzlich das Projekt mit Erfahrung und Kontakten unterstützen.
Jugendbeteiligung
Partizipation spielt im neuen Trialog-Projekt eine hervorgehobene Rolle. Waren im Vorgängerprojekt in den beiden Ländern Kosovo und Slowenien die Strukturen noch stark von professionellen Pädagog_innen aus Schule und beruflicher Bildung getragen, sollen die Aktivitäten in diesen beiden Ländern dort im Folgeprojekt von Jugendlichen selbst übernommen werden. Die Ansprache der Jugendlichen erfolgt über die verbandlichen Strukturen bzw. durch die selbstorganisierten Strukturen der beteiligten Jugendlichen in allen drei Ländern.
Projektziel ist ein Netzwerk jugendlicher Mobilitätsbotschafter_innen, das weitgehend von Jugendlichen auf verbandlicher Ebene selbst entwickelt und aufgebaut wird.