Grenzen überwinden und neue Perspektiven schaffen – Das Netzwerk DiPa-Nouvelle-Hessquitaine tagt in Bergerac
Bergerac, 05.–08. März 2024 – Ein historisches Städtchen im Herzen Frankreichs war dieses Jahr der Schauplatz für das drittes Netzwerktreffen: Fachkräfte der Jugendarbeit aus Hessen und Nouvelle-Aquitaine trafen sich, um in Workshops, Diskussionen und Praxisbesuchen Projektideen für internationalen Jugendaustausch zu entwickeln. Der Rahmen? Das vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) geförderte Netzwerk „DiPa-Nouvelle-Hessquitaine“, das sich seit 2021 dem Ziel verschrieben hat, jungen Menschen Zugang zu interkulturellem Austausch und sozialer Teilhabe zu ermöglichen.
Im Rahmen seiner Strategie „Diversität und Partizipation“ (DIPA) möchte das DFJW gemeinsam mit seinen Partnern Ausgrenzungs- und Diskriminierungsmechanismen entgegenwirken und chancengerechtere Zugänge schaffen. Alle jungen Menschen sollen, ungeachtet ihrer Hintergründe und individuellen Lebenssituation, die Möglichkeit haben, an einer deutsch-französischen oder trilateralen Jugendbegegnung teilnehmen zu können.
Ein Auftakt mit Energie und Vielfalt
Schon der erste Abend bot einen lebendigen Einstieg. Beim Sprachanimation-Workshop lernten die Teilnehmenden spielerisch die Sprache der Partnerregion und tauschten erste Ideen aus. Im Anschluss sorgte ein geselliger Abend für die perfekte Atmosphäre, um Kontakte zu knüpfen – der Grundstein für die kommenden Tage.
Zwischen drängenden Fragen und kreativen Lösungen
Tag zwei brachte die Teilnehmenden an Thementische, die nichts weniger als die gesellschaftliche Realität Europas spiegelten: der Aufstieg rechter Ideologien, die Herausforderungen ländlicher Räume und die Rolle von Kultur im Empowerment junger Menschen. In kleinen Gruppen, begleitet von einer offenen, inspirierenden Moderation, wurden Lösungen entwickelt – von der gezielten Ansprache Jugendlicher in sozialen Netzwerken bis hin zur Förderung von Mobilitätsprojekten für ländliche Gebiete.
„Es war erfrischend, so viele konkrete Ideen entstehen zu sehen“, sagt Anne Tallineau, Generalsekretärin des DFJW, die den Tag eröffnete. „Internationale Jugendarbeit hat die Kraft, Grenzen zu überwinden, und das wurde hier eindrucksvoll bewiesen.“
Von Theorie zu gelebter Praxis
Workshops zu Themen wie inklusiver Jugendarbeit und der Organisation interkultureller Jugendbegegnungen zeigten praxisnah, wie Herausforderungen gemeistert werden können. Dabei beeindruckte besonders die Vielfalt der Ansätze und partizipativen Projektmethoden.
„Wir brauchen eine internationale Jugendarbeit, die niemanden ausschließt“, betonte ein Teilnehmender aus Hessen. „Das Netzwerk gibt uns die Tools und die Inspiration, dies umzusetzen.“
Einblick in lokale Jugendarbeit
Am dritten Tag wurden konkrete Beispiele aus Bergerac vorgestellt. Besuche bei Initiativen wie der „Mission Locale“ oder dem Jugendbüro „Bureau Information Jeunesse“ gaben den Teilnehmenden wertvolle Einblicke, wie Inklusion und Mobilität vor Ort gefördert werden. Der Abschlussabend in der Bar Numéro 7 bot Gelegenheit, die Erlebnisse des Treffens auszuwerten und über künftige Kooperationen zu sprechen.
An diesem Abend fand auch die gemeinsame Abstimmung zum offiziellen Netzwerknamen statt: Wir freuen uns als „DiPa-Nouvelle-Hessquitaine“ unsere Arbeit fortzusetzen.
Ein Netzwerk, das Zukunft gestaltet
Die abschließende Evaluation zeigte: Das Netzwerk ist auf einem guten Kurs. Die Ziele – neue Synergien schaffen, soziale Grenzen überwinden und Vielfalt fördern – wurden nicht nur diskutiert, sondern mit Leben gefüllt. Dennoch bleibt Raum für Weiterentwicklung, insbesondere bei der tieferen Einbindung der Zielgruppen in beiden Ländern.
Der Blick nach vorn
Mit einem klaren Ziel vor Augen – die Begegnung im kommenden Jahr in Hessen – endet ein Treffen, das mehr war als ein Austausch. Es war ein Versprechen, gemeinsam an einer inklusiveren und gerechteren Zukunft zu arbeiten. „Dieses Netzwerk ist ein Leuchtturm für die europäische Jugendarbeit“, resümierte ein Teilnehmer. „Ich freue mich auf die nächsten Schritte – und die vielen Brücken, die wir noch bauen werden.“