Nach einem Jahr ausschließlich mit Onlinesitzungen sollte die Frühjahrssitzung 2022 der AG Internationales endlich wieder in Präsenz stattfinden. Dafür hatten wir uns auch einen besonderen Ort ausgesucht: Das Treffen sollte dieses Mal nicht im Berliner Büro, sondern in Wernfels im Altmühltal (Bayern) stattfinden. Dort hielten wir unsere Sitzung nicht nur sitzend ab, wie der Name impliziert, sondern wanderten, während wir uns über Themenideen für ein Positionspapier und Workshops austauschten. Die erste (eher scherzhafte) Idee entstand jedoch schon bei der Anfahrt: Nachdem wir drei Mal umgestiegen und zwei Mal mit Kastenbussen, die wenn überhaupt nur äußerst spärlich fahren, von Ort zu Ort gebracht wurden, hatten auch wir Städter*innen begriffen: Beim ÖPNV auf dem Land ist großer Verbesserungsbedarf. Letztendlich haben wir es aber ohne große Probleme auf die Burg Wernfels geschafft, wo wir nach einem sehnlich erwarteten Mittagessen die Sitzung abhielten.
Aus gesundheitlichen Gründen konnte ein Teil der AG leider nicht vor Ort sein, deshalb begannen wir die Sitzung dann doch wieder über Zoom. Neben Hannah, Niklas und Josephine waren noch Weronika und Alicja von unserer polnischen Partnerorganisation nach Wernfels gereist, Anika und Carolina waren über Zoom zugeschaltet. Carolina gab uns ein Update über Aktuelles aus der Bundesgeschäftsstelle und dem Deutschen Bundesjugendring und wir kamen in einen ersten Austausch über aktuelle politische Themen, allem voran natürlich über den Krieg in der Ukraine.
Nach dem Zoom-Meeting mussten wir uns erstmal die Beine vertreten und liefen eine kleine Wanderrunde. Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder da. Mit ein paar Gesellschaftsspielen wollten wir den Abend ausklingen lassen, doch am Ende gerieten wir in politische Diskussionen über durch den Klimawandel und die Arbeitsmarktsituation ausgelöste Zukunftsängste. Dabei stellten wir fest, wie sehr uns und Menschen in unserer Umgebung das psychisch zu schaffen macht. Daraus wurde dann die Idee für ein Positionspapier geboren: Kindern und Jugendlichen sollte in der Schule und außerschulischen Bildungsarbeit besser beigebracht werden, wie sie mit psychischen Krisen umgehen und wie sie diesen auch vorbeugen können.
Für Sonntag hatten wir uns eine etwas längere Wanderroute ausgesucht. Allerdings verliefen wir uns hoffnungslos und stapften dann querfeldein durch den Wald, bis wir zurück zu einem richtigen Weg fanden. Dabei wurde weiter fleißig politisch diskutiert. Bei einer Brotzeit in der Sonne überlegten wir schließlich noch, wie die Workshops auf unserem Jugendlager am besten gestaltet werden könnten.
Und ehe wir uns versahen, war das Wochenende in Wernfels auch schon wieder vorbei. Da Niklas uns mit dem Auto zum nächsten Bahnhof bringen konnte, blieben uns die abenteuerlichen Kastenbusse auf dem Rückweg zum Glück erspart.
Text: Josephine Haq Khan