Es war klar, dass diese Vollversammlung etwas Besonderes werden würde – und zwar nicht in erster Linie deshalb, weil sie nach der digitalen Veranstaltung im letzten Jahr wieder in Präsenz stattfinden sollte. Am Samstag ging Tobi Köcks letzte Amtsperiode als Vorsitzender zu Ende. Nachdem er die Solijugend acht Jahre im DBJR vertreten hatte und zuletzt sogar vier Jahre Vorsitzender war, kandidierte er nun nicht mehr erneut.
Als Delegation der Solijugend begleiteten ihn Josephine Haq Khan aus der BJL und Iris Nadolny von der AG Internationale Jugendpolitik am 10. und 11. September nach Magdeburg. Besonders Letzteres freute uns sehr, da Iris sich eigentlich schon aus der BJL zurückgezogen hat. Für Tobis Verabschiedung kam sie aber noch mal zur Vollversammlung, um sich für sein langjähriges Engagement in der Jugendpolitik zu bedanken.
Bereits am Donnerstagabend, dem Vorabend der Vollversammlung, trafen sich die Delegierten der Solijugend mit unseren befreundeten Verbänden des Beethovenkreises, um vor allem über die bevorstehenden Wahlen zu sprechen. Am Freitagvormittag ging es dann mit einem informellen Stelldichein der kleinen und mittleren Verbände los, bevor die richtige Vollversammlung durch Tobi und seine Mitvorsitzende Lisi Maier eröffnet wurde.
Besonders blieb uns die Rede von Marharyta Vorykhava vom belarussischem Jugendring RADA in Erinnerung. Sie berichtete über die schwierige Lage in ihrer Heimat und darüber, wie sie sich nun von Vilnius aus weiterhin engagiert. Nicht nur uns bewegten ihre Worte sehr – und so gab es am Ende ihrer Rede großen Applaus. Marius Schlageter aus dem Vorstand umarmte sie und bedankte sich im Namen aller Anwesenden für ihren Mut. Ein Interview mit ihr findet ihr auf der Seite des DBJR.
Abends wurden dann die Mitglieder des scheidenden Vorstands mit warmen Worten und dem ein oder anderen stichelnden Witz verabschiedet. Iris hielt im Namen der Solijugend eine Dankesrede für Tobi, über die er sich sichtlich freute.
Am Samstag fanden dann zunächst die Wahlen statt. Daniela Broda von der evangelischen Jugend und Wendelin Haag von der Naturfreundejugend hielten packende Reden und dementsprechend war dann das Ergebnis: Mit überwältigender Mehrheit wurden die beiden als neue Vorsitzende gewählt. Große Fußstapfen, in die sie damit treten …
Im Anschluss wurde der restliche Vorstand in zwei weiteren Wahlgängen gewählt. Da es mehr Kandidat*innen als zu vergebende Posten gab, blieb die Wahl bis zum letzten Moment spannend. Durchsetzen konnten sich Marius Schlageter vom Ring deutscher Pfadfinder*innen, der bereits in den vergangenen zwei Jahren Vorstandsmitglied war, außerdem Özge Erdoğan von der Alevitischen Jugend, Loreen Schreck von den Falken, Lea Herzig von der DGB-Jugend, Daniela Hottenbacher von der Katholischen Jugend und Raoul Taschinski vom JDAV – Gratulation!
Danach wurde über verschiedene Anträge abgestimmt. Der von Mitgliedern der AG Internationale Jugendpolitik der Solijugend verfasste Antrag, mit dem sich der DBJR für eine bessere Gleichberechtigung von Regenbogenfamilien ausspricht, wurde ohne Gegenstimmen angenommen. Am Schluss blieb leider keine Zeit für alle Anträge, sodass einige mit in den nächsten Hauptausschuss genommen werden mussten.